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Alptraum im Ewigen Eis

 
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Vycos
Wanderer


Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: Fr März 16, 2007 1:29 pm    Titel: Alptraum im Ewigen Eis Antworten mit Zitat

Wie die Odysee begann

Lange Zeit war der Schnee in den Hochebenen gefallen, viele Monde hatten den weiten Talkessel der
Geisterstimmen mit gefrorenen Wolken beinahe gänzlich gefüllt.
Und inmitten der weißen Reinheit, kniete noch immer das Gefiederte Monstrum.
Die peinigenden Erinnerungen waren zu einem leisen Wispern geworden, ähnlich dem Wind, durch den das Tal
zu seinem Namen gekommen war. Die Kälte hatte jegliches Feuer erstickt; ein winziger Teil
der Kriegerin war froh darüber. Sie hatte sich aufgegeben, war dem Eis freudig anheimgefallen.
Doch der Drache war anderer Ansicht...
Als Wechselwarmer, als ureigenstes Geschöpf der Erde, verlangte der Wyrm mit brutaler Gewalt aus
seinem wässrigen, kalten Käfig zu entfliehn, der im beständig mehr die Kraft aussaugte.
Zuerst beobachtete Vycos das Toben mit distanziert - grimmiger Befriedigung, dann jedoch beging sie
einen Fehler, den Auszumerzen ihr wohl weder Zeit noch Gelegenheit geblieben war.

Das Reich der Träume war seit jeher Hoheitsgebiet des Drachen gewesen. Doch so lang schon griff
sie darauf zurück, das sie keinen Gedanken daran verschwendet hatte, welche Aufmerksamkeit sie
erregen würde.
Im geheimen Gewölbe, direkt unter Kraldurge, wohin sie sich zurückgezogen hatte, erwartete sie in dieser
schicksalshaften Nacht einen ihrer Gardisten.
In Gedanken wies sie sich zurecht...Keine Lügen mehr!
Sie hatte Altair erwartet, nicht "einen Gardisten". Der so unendlich junge Menschenmann war mehr als ein
Untergebener in ihren Augen.
Bewusst hatte die Atana den Ort gewählt, der verborgene Wald unter dem Himmel aus Stein. Noch bewusster
hatte sie an ihrer Erscheinung gefeilt, eine Vision dessen erschaffen, was einstmals Atana Vycos gewesen
war, eine durch und durch Menschliche Erscheinung... nur die goldenen Augen ließen sich nicht verändern.
Langes, schwarzes Haar fiel glatt und seidig über bronzene Schultern, der hochgewachsene, schlanke leib war
in ein Lavendelfarbenes Stoffgespinst gehüllt, gehalten nur von goldenen Spangen an strategisch wichtigen
Punkten platziert.
Keine Pranken, keine Schwingen, keine harten Züge um Mund und Augen, durch unzählige Greul tief darin
eingemeißelt.
Sie hatte diese Nacht eine schwere Schlacht vor sich, doch nicht als Kriegerin, sondern als Frau.
Also schickte Vycos behutsam ihre Botschaft, rief den Namen des Mannes in den Wind hinaus und lauschte
dessen Echo. Sein Geist gab die Antwort, bevor er sich dessen bewusst war... Er folgte ihrer Bitte.
Ihr Herz flatterte wie ein Vogel in der Brust, so wie es gewesen wäre, wenn sonst nicht der gemessene
Schlag des Wyrm zu spüren war. Es war lange her, das sie sich so unsicher gefühlt hatte, vielleicht fühlte
sie sich das erste mal so.
Das sachte Lächeln vertiefte sich. Bei ihrem ersten Gefährten wusste sie nicht einmal was das
Zeremoniell bedeutete, mit dem sie sich verbanden. Sie hatte nicht geahnt, worüber er sprach, worauf sie
sich einließ, was es mit der Liebe auf sich hatte..
Mit der Zeit hatte sie zu dem charismatischen Wolfling, zu dem Streuner, zu diesem Meisterdieb eine warme
Zuneigung entwickelt, sich gern in seine Umarmung begeben.
Sein Ableben war tragisch gewesen, doch letzten endes doch nur die Rechnung für seinen Wagemut. Irgendwann
endet jede Glückssträhne; seine endete durch ihre Hand. Diese Vergangenheit konnte sie endlich ruhen lassen.

Als die Frau Altair herannahen sah, wallte Freude in ihr auf. Nur mühsam bezähmte sie den Drang ihm entgegen
zu eilen, zwang sich dazu, ruhig und gemessen aufzustehen; kein freudiger Anlass, obwohl sie mit
jeder Faser seine Anwesenheit genoss.
Es war das letzte zusammentreffen, auch wenn es nur ein Traum war. Sie hatte eine Entscheidung getroffen und
verband nun angenehmes mit nützlichem. Diese eine Freude wollte sie sich nicht versagen, konnte es nicht, so
egoistisch es auch war. Eine weitere Bestätigung für ihren Entschluss, für den sie den Meuchelmörder
als Boten zu nutzen gedachte. Jemand musste die Nachricht der Herrin überbringen, jemand dem sie
seltsamerweise vorbehaltlos traute, obwohl sie kaum etwas von ihm wusste... jemand der es vermochte
selbst dem Drachen etwas zu verbergen.
Kaum das der Mann sein Staunen überwunden hatte, brachte sie auch schon hervor, wesshalb sie ihn
gerufen hatte. Sie wollte keine Zeit verlieren, sich und ihren Weg nicht verlieren.
"Ich möchte, das du der Herrin meinen Wunsch übermittelst, mich ihrem Richtspruch zu unterwerfen.
Nach eingehendem Studium meiner Selbst und dem was Vergangen ist habe ich erkannt, das
meine Existenz, so wie sie jetzt ist, eine unabsehbare Gefahr für all jene Darstellt, die zu schützen
ich geschworen habe. Ich habe mich einst dazu verpflichtet, mein Leben für diesen Schutz zu geben,
sollte es notwendig sein.
Dieser Fall ist nun eingetreten. Überbringe Ihrer Majestät Aleriasona Sternenfeuer meine Bitte um
eine, den Vergehen angemessene, Bestrafung. Meine Bitte um ihr Sternenfeuer."

Der Proteststurm war sogar noch heftiger, als erwartet. Das junge Menschenblut geriet förmlich in Brand.
Erst war es ungläubiges Staunen, Schmerz und Emotion; kurz darauf brach Wut hervor, abgelöst von
schmeichelnden Worten. In schillernden Farben sagte er ihr eine Heile Welt vorraus, bat, flehte, grollte;
tatsächlich floh er sich sogar in eine List. Verzweifelt versuchte er sie glauben machen, sie nur ausgenutzt zu
haben um seinen Beruf an der Herrin selbst auszuüben.
Mit traurigem Lächeln lies Vycos alles über sich hinwegbranden. Jedes seiner Worte traf sie bis ins Mark,
äußerlich war nur die Aura feinen schmerzes auf ihrem gütig blickenden Gesicht.
Aber dann tat er etwas, womit seit anbeginn der Zeit ein Mensch den Anderen zu bezwingen wusste, auf
die süßeste und zugleich mächtigste Art.
In seinem Kuss lag soviel jugendlich naives vertrauen auf einen Morgen, eine Zukunft... auf Blumen die auf
einem Schlachtfeld erblühen konnten, wenn man ihnen nur eine Chance zugestand.
Und mit einem Mal war all der Zweifel verflogen, das schwindelnde Gefühl machte sie Blind gegenüber der
Gefahr. Nur zu willig lies sie sich auf etwas ein, das den jungen Mann wohl das Leben kosten würde....
Voller Selbstvertrauen hatte er die Herausforderung angenommen, Vycos im Herzen ihres Gebietes aufzuspüren.
Altair würde tatsächlich die Grenzen passieren, die der Wyrm so hermetisch abgeriegelt hatte, bereit, Leben und
Seele einzubüßen bei dem versuch die zu finden, die sich ihm versprach.

Die goldene Träne gefror im Augenwinkel...
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